verliebt
Straßencafe
Ich bin in dieser Nacht mit Dir gereist und es war schön mit Dir.
Der intime Moment, dort im Straßencafé. Die, aus der Hingabe an uns, an das entzweckte, entführte, entdeckte, ziellos treibende, hier- und eben nicht da-seiende Existieren, ja die über uns gespannte kathedralen-hafte Kuppel, diese unscheinbar, scheinbar grenzenlos dehnbare und doch so zerplatzlich dünne Membran.
Alles außerhalb dieser geweihten Stätte flimmert, strebt, tut, macht, präsentiert, verkauft, verbraucht, zielt, lärmt.
Und wir?
Zärtliche, nahe Stille. Wenn etwas flimmert, dann sind es unsere Härchen auf den Unterarmen.
Elektrisiert durch den Strom. Ausgelöst durch die beidhändig geschlossene Verbindung gleich dem geschlossenen System eines Stromkreises. Mehr noch: Atomar. Wie ein Elektron, welches quantenphysikalisch seinen Kern auf einer vorgeschriebenen Umlaufbahn wieder und wieder umkreist.
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verliebt
Straßencafe
Ich bin in dieser Nacht mit Dir gereist und es war schön mit Dir.
Der intime Moment, dort im Straßencafé. Die, aus der Hingabe an uns, an das entzweckte, entführte, entdeckte, ziellos treibende, hier- und eben nicht da-seiende Existieren, ja die über uns gespannte kathedralen-hafte Kuppel, diese unscheinbar, scheinbar grenzenlos dehnbare und doch so zerplatzlich dünne Membran.
Alles außerhalb dieser geweihten Stätte flimmert, strebt, tut, macht, präsentiert, verkauft, verbraucht, zielt, lärmt.
Und wir?
Zärtliche, nahe Stille. Wenn etwas flimmert, dann sind es unsere Härchen auf den Unterarmen.
Elektrisiert durch den Strom. Ausgelöst durch die beidhändig geschlossene Verbindung gleich dem geschlossenen System eines Stromkreises. Mehr noch: Atomar. Wie ein Elektron, welches quantenphysikalisch seinen Kern auf einer vorgeschriebenen Umlaufbahn wieder und wieder umkreist.
Bis es, ich, schwächer werde. Mich hinneige zu Dir meinem Kern. Meine sozial vorgegebene Stärke aufgebe. Und im Moment der Schwäche, des Zulassens, des Hinschenkens, des gekreisten Kernumlaufens und der dem Kern sich nähernden Umlaufbahn, der Moment in dem das Elektron, in dem Ich springe entsteht: LICHT.
In L und T geborgenes ICH.
Es entsteht diese kathedralen-hafte Membran. Wir schaffen UNS. Selbst. Von Selbst und Selbst.
Spürst Du Dich? Siehst Du Dich? Hörst Du Dich? Schmeckst Du Dich? Nimmst Du Dich? Gewahr?
Spürst Du mich? Siehst Du mich? Hörst Du mich? Schmeckst Du mich? Nimmst Du mich? Gewahr?
Spürst du uns? Siehst du uns? Hörst du uns? Schmeckst du uns? Gewährst Du uns? Diesen Moment?
Diesen Ort?
Allein. Mit Dir. Mit mir. Im Straßencafé.
Wenn etwas strebt, dann nur die Blicke, die sich gegenseitig im Augapfel des anderen schwarzlochhaft verschlingend einsaugen.
Wenn etwas lärmt, dann nur das tauchboot-hafte Rauschen. Sonar. Sonar. Sonar. Hellste Töne tief empfunden.
Was, was, was ist das, holpert kindlich Sprache tief in mir.
Unter der Kuppeldecke schwebende, leichteste höhenrauschende geflügelte Fabelwesen oder apnoetauchende sinkende, schwerst tauchtiefenversunkende Urfische?
Wohl eher begriff lose Sehnsucher. Unseres Sehnsuchtsortes. Unseres Straßencafés.
Unseres Seins. Unseres Wollens. Unseres Werdens. Unseres Reifens. Unseres Vergehens. Unseres Begegnens. Unseres Fragens.
Ineinander aufgelöste Selbste. Membranisierte Kuppelwesen.
Von selbst geschaffen und von selbst versklavt. Über der Freiwilligkeit stehendes Ganz.
In Ordnung eben. Ganz von Selbst.