Da sitzt sie, die Krone der Schöpfung. Die höchst entwickelte Spezies. Die Menschheit, weiß Sie was Krieg ist? Ich kenne Krieg verpackt in Filme und verpackt in Videospiele, produziert für meine Unterhaltung, wenn der Frieden dort draußen langweilt. Ich kenne Krieg als Kapitel in meinen Geschichtsbüchern, als Daten auswendig gelernt und dann wieder vergessen. Ich kenne Krieg als die monotone Stimme des Tagesschau Sprechers, Opferzahlen verkündend, die mich nicht berühren. So vergesse ich sie, wie die Geschichtsdaten. Und die Bilder in den Nachrichten fangen an, mit denen der Filme zu verschwimmen. Aber Krieg ist keine Unterhaltung, kein Spiel und Krieg ist erst recht keine Vergangenheit.
Da sitzt sie, die Krone der Schöpfung. Die höchst entwickelte Spezies und fragt sich: Wann ist endlich Schluss mit der Schuldfrage, Schluss mit der Aufarbeitung? Andere Länder, andere Völker sind schließlich auch nicht besser. Nenn mich einen Mörder, aber mein Nachbar ist auch einer.
Ich tat doch nur was man mir sagte. Was hätte ein Einzelner denn schon ändern können? Ja, das Böse wird banal wenn eine Gesellschaft wegschaut, wenn staatlich organisierte Gewalt die Oberhand gewinnt über menschliche Vernunft.
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Da sitzt sie, die Krone der Schöpfung und feiert sich selbst. Tötet von Gott beauftragt oder tötet um zu überleben. Tötet für Lebensraum und Rohstoffe, tötet für Ansehen und Macht und tötet doch sich selbst. Vermutlich gibt es in allen Galaxien, in allen Äonen keine so hoch entwickelte Spezies die nur durch eine Entwicklung übertroffen wird: die menschliche Selbstüberschätzung. Nichts scheint mir im Angesicht der Legitimierung staatlich organisierter Gewalt so absurd wie die Menschheit.
Staatlich organisierte Gewalt das ist Zerstörung und wenn es schon staatlich organisierte Gewalt geben muss, dann erkläre ich hiermit dem Krieg den Krieg. Dafür will ich eintreten, dafür will ich meine Stimme abgeben, auszulöschen was uns auslöscht. Und so breite ich meine Arme aus, trete mutig Dir dem Krieg entgegen und Umarme dich. Kleide dich, du lärmende, polternde, hässliche Gestalt und schaffe Stille. Kleide dich in Tugend und Freundschaft. Und fordere Dich auf, Menschheit, dasselbe zu tun. Bedecke Deine rohe, unterentwickelte, niedere Gestalt und hilf Dir selbst, dich wirklich endlich aufzurichten. Den Blick zu heben hinauf zur Vernunft und hinauf zur wirklichen evolutionären Entwicklung.
Du Menschheit wärst geheilt nicht nur vom Krieg, von politisch organisierter Gewalt, sondern hättest dich wirklich weiterentwickelt. Und wärst geheilt auch von aller Selbstüberschätzung und würdest der glänzend helle Stern am Firmament: als ewiges Symbol der Umwandlung des niederen in das höhere Selbst.